made in berlin - Sabine Hornig

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archiv: berlin 1998
Made in Berlin
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Sabine Hornig

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Sabine HornigHinter grossflächigen Fassaden verbergen sich kleingliedrige Wohnungen und Büros. Auf den grossflächigen Plätzen wirst du tags von Menschen, nachts von Phantomen umdrängt. Die Vielzahl der Gefahren oder der Massnahmen, die diese vermindern sollen, scheucht dich.
So wie du dich zusammenziehst, dir keinen Raum schaffst, stösst du an.
Jeder ist zunächst einer zuviel. Laufend machst du Dreck und nimmst wem den Platz weg, dass du dich schämen oder dir selbst aufdringliche Arroganz zeigen müsstest.
Ich komme heim und bin mir ein Gast. Die Einrichtung drängt sich ins Unabänderliche. Ich bemerke nicht die Wände, die Grösse der Wohnung, nur den Boden und die Dinge, auf die ich stosse.
Die halboffene Tür bestimmt in ihrer Verlängerung den Gang, auf den sich der Raum verengt. Auf der anderen Seite werden der Blick und die Bewegungen von den in den Raum gezogenen Ausmassen der Fenster begrenzt. Du wechselst auf die andere Seite des Fensters und weisst nicht sicher, wo du gewesen bist. Dasselbe ist dir zu einem Weiteren geworden, das Weitere scheint dir dasselbe.
Egal auf welcher Seite du dich befindest, ist die Wand ein blosser Riegel, dessen Öffnungen nur Luft und diffuse Informationen durchlassen. Die grob verputzte, einfarbige Fassade lässt das Dahinterliegende unbestimmt. Ein Bewegungsmelder reduziert dich auf deine Nähe zur Wand.
Du siehst durch ein Schaufenster in einen leerstehenden Laden, durch ein offenes Tor in eine Garage, von einem vorgegebenen Pfad aus in den botanischen Garten. Durch eine Klappe fasst du in ein dunkles Dahinter. Du kannst diesen Raum nicht begehen und benutzen, er bleibt Erscheinung.
Der Gegensatz zur angedeuteten ist nicht die vollständige Sicht, zum blossen Sehen nicht die Umfassende Wahrnehmung, sondern der Besitz.





    Sabine Hornig

  • Geboren 1964 in Pforzheim
  • 1986 - 92 Studium an der Hochschule der Künste Berlin
  • 1995 Artist-in-residence an der University of California Los Angeles
  • 1997 Lehrauftrag für Fotografie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz
    Lebt und arbeitet in Berlin

    Stipendien und Preise:
  • 1990 Studienstiftung des deutschen Volkes, Bonn
  • 1996 Kunstfonds e.V., Bonn
  • 1997 Arbeitsstipendium der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin
  • 1998 Karl Schmidt-Rottluff Stipendium

    Einzelausstellungen (Auswahl)
  • 1996 Prototyp Memory is Reconstruction, Malmö Konstmuseet, Malmö (S)
  • 1995 Orange Fassade, Lukas & Hoffmann, Köln*
  • 1993 Ateliereinbau II, Kunst-Werke Berlin e.V., Berlin
  • 1992 Anlage Lichtschacht, Hochschule der Künste Berlin

    Gruppenausstellungen (Auswahl)
  • 1997 Big Blue, Berlin
    Fasten Seat Belt, Galerie Krinzinger, Wien (A)*
    Take Off, Galerie Krinzinger, Bregenz (A)*
    Memento Metropolis, Antwerpen (B)*
  • 1996 Memento Metropolis, Kopenhagen (DK)*
    Les Temps dÕt ..., Lukas & Hoffmann, Köln
  • 1995 Art Cologne, Köln*
    Urbane Legenden Berlin, Staatliche Kunsthalle Baden-Baden*
  • 1994 Multiples, Neuer Berliner Kunstverein, Berlin
    Sammlung Volkmann, Berlin*
  • 1993 Künstler des Atelierprogramms, Kunst-Werke Berlin e.V., Berlin
  • 1991 heute, Goldrausch/Künstlerinnenprojekt, Künstlerhaus Bethanien, Berlin*
    ... in Zusammenarbeit mit Isa Genzken, Hochschule der Künste Berlin
  • 1990 Installation im Rohbau , Friedrichstrasse, Berlin (mit Bettina Hoffmann und Doris Kuwert)*


    [Gunda Förster] [Hans Hemmert] [Sabine Hornig] [York der Knöfel] [Michel Majerus]
    [Antje Majewski] [Olaf Nicolai] [Manfred Pernice] [Daniel Richter]

Maria Marangou,
Birgit Hoffmeister:
dank
Maria Marangou:
preface
Birgit Hoffmeister:
im wandel der zeit
Peter Herbstreuh:
hier und jetzt
credits

künstler der ausstellung:
gunda förster
hans hemmert
sabine hornig
york der knöfel
michel majerus  
antje majewski
olaf nicolai
manfred pernice
daniel richter

Sabel GUISSÉ
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