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![]() Kein Moment der Methode, kein Mittel tritt als beherrschendes hervor oder kürzt den Weg zum Ende ab und trotz dieser Entscheidung für die längere Strecke wurde verhindert, dass das Bild im Malprozess versackt. Die dichtgesetzten Farben behalten - mit allen Anzeichen eines langwierigen Herumtüftelns - ihre Klarheit; sie addieren sich zu einem intensiven Farblicht im Bildraum. Das erste und beste Zeichen dieser Bilder ist ihre Präsenz, ein Insistieren, das alle ![]() Durch die Methode hindurch, auch durch die offensichtlichsten Anzeichen des Einflusses anderer Maler, stellen sie sich als Beweise ihrer eigenen Wette auf - und insofern sind sie eine Antwort, nach der niemand gefragt hat. ![]() Deshalb lassen sich die Momente der Gegenständlichkeit im Dreieck der Versuchsanordnung Form-Farbe-Stoff nicht mehr genau verorten. Tropfen, Muster, Wellenringe, Knoten, Spritzer, Himmelblau, das Aufblicken irgendeines comicstripartigen Erstaunens, ein Strich als gemalter Strich, Farbflächen mit Verband und Helfern - all das sind Modifikationen der Zeit, eines Durchgangs, der unbestimmbar lange Moment des Versuchs, der seiner Festlegung vorausläuft. ![]() Daher lässt sich, auch wenn ein Bild abgeschlossen ist, nicht eindeutig bestimmen, wo es passiert. Natur wird hier, ebenso wie Schönheit, zum Referenten erst, wenn auch das Gegenteil enthalten ist oder wenn das Eintauchen in eine utopische Zivilisationslandschaft die Vorstellung von Natur völlig überflutet hat. Dann erst kehrt sie zurück als Vorbild des Überflusses und der Intensität, als Folge der Erfahrung, die Details, Unendlichkeit, Erstaunen und Erinnerung im selben Moment um sich herum ausstreut. Die Bilder von Daniel Richter können schnell nicht wahrgenommen werden, weil sie den Blick in einen Zwischenraum schicken, wo ihm zwischen Erkennen und Nichterkennen keine Hilfe gegeben wird. Fortlaufend sieht er sich an ein Verstehen herangeführt und von ihm ferngehalten, befindet sich schon, wo er eigentlich erst zusammengesetzt wird. Für diesen Weg gibt es keine Abkürzung und kein Handbuch. Man kann aber das Fehlen einer Erklärung und die unvorhergesehenen Helligkeiten dieses insistierenden Materialismus auch als Aufschub ansehen oder als Zeit. Dafür muss man die Bilder ganz einfach nur ansehen. ![]() Daniel Richter Stipendien und Preise: Einzelausstellungen (Auswahl) Gruppenausstellungen (Auswahl) Otto-Dix-Preis, Kunstsammlung Gera, Gera Basel (CH)* Punch In Out, Kunsthaus Hamburg, Hamburg* Malerei III, 1996, Galerie Monika Sprüth, Köln Scharfer Blick, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn* [Gunda Förster] [Hans Hemmert] [Sabine Hornig] [York der Knöfel] [Michel Majerus] [Antje Majewski] [Olaf Nicolai] [Manfred Pernice] [Daniel Richter] |
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